SPKF-Jahresbericht 2023
Die CPH-Gruppe, zu welcher Perlen Papier AG und Perlen Packaging AG gehören, kann das zweitbeste EBIT und Nettoergebnis aller Zeiten ausweisen. Die Konzernbereiche Chemie und Verpackung konnten ihren Umsatz markant steigern. Die Perlen Papier AG gewann weitere Marktanteile in Europa, während ein starker Nachfragerückgang und reduzierte Absatzmengen zu einem deutlichen Umsatzrückgang bei immer noch solidem EBIT führten. Der Bereich Papier setzte im Berichtsjahr 371’300 Tonnen tiefere Volumina als in der Vorjahresperiode ab. Perlen Papier AG feierte im Berichtsjahr ihr 150-jähriges Jubiläum. Perlen Packaging AG war nahezu voll ausgelastet und die höheren Absatzmengen trugen zu einem Rekordumsatz bei.
Die Model-Gruppe erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen konsolidierten Gruppenumsatz von CHF 921 Mio., was einem Rückgang zum Vorjahr von 24 % entspricht. Dieser ergab sich durch eine gesunkene Absatzmenge der Wellkartonverpackungen um 7 %, einem Preisrückgang und Änderungen im Produktportfolio. Die Model-Gruppe stellte in ihren 15 Produktionsstandorten in den Ländern Schweiz, Deutschland, Polen, Tschechien und Kroatien knapp 1.3 Mrd. m² Wellkartonverpackungen bzw. Wellkartonbögen und 474’000 Tonnen Verpackungspapiere für die Wellkartonherstellung her, was einer Steigerung von 2 % bzw. ca. 8’000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr entspricht. An den Kartonfaltschachtelstandorten ist das Produktionsvolumen um 13 % zurückgegangen.
Nach einem erfolgreichen 2022, in welchem unsere Mitgliedfirmen ihren Umsatz infolge der höheren Preise teils markant steigerten, sieht es im 2023 anders aus. Die meisten unserer Mitgliedfirmen verloren an Umsatz, einzelne stagnierten oder konnten leicht erhöhen. Auch die Produktion ging bei den meisten Firmen zurück, teils markant. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Mitgliedfirmen 876‘703 Tonnen Papier und Karton produzierten und CHF 877.6 Mio. Umsatz generierten. Verglichen mit dem Vorjahr, verzeichneten unsere Mitgliedfirmen beim Umsatz einen Rückgang von 22 %. Die Perlen Packaging AG stellt Folien her und ist in dieser Zahl nicht integriert, wie auch die APS, welche mit Altpapier handelt.
Im Berichtsjahr sind 11.84 % weniger Papier und Karton durch Schweizer Papierfabriken ausgeliefert worden. Die Hygienepapiere konnten zulegen alle anderen Sorten verloren gegenüber Vorjahr teils massiv. Die Auslieferung der grafischen Papiere sank um 30.39 % und die Zeitungspapiere um 17.62 %. Der gesamte Verbrauch von Papier und Karton sank um 11.26 % gegenüber Vorjahr, dabei nahmen auch beim Verbrauch die grafischen Papiere am stärksten ab (-18.78 %), gefolgt von den Zeitungspapieren (-9.98 %) und den Verpackungsrohpapieren (-9.17 %).
Seit der Gründung im Jahre 1997 ist der SPKF (ehemals ZPK) eng mit der Interessengemeinschaft Energieintensive Branchen (IGEB) verbunden. Zu ihren Gründungsmitgliedern gehörte der ZPK, weil die Papierindustrie eine ausgesprochen energieintensive Branche ist. Dementsprechend sind SPKF-Exponenten bei der IGEB an vorderster Front engagiert. Neben den hohen Energiepreisen sind die immer höheren Netzkosten ein Problem für die energieintensiven Firmen.
Der SPKF gab mit der Gewerkschaft der Schweizer Papierindustrie (SPV) am 1.1.2020 einen neuen Gesamtarbeitsvertrag heraus, welcher bis zum 31.12.2023 Gültigkeit hat. Im Berichtsjahr wurde der GAV und die Zusatzvereinbarung gut angewendet. Es kam zu keinem Schlichtungsverfahren. Der SPKF hat mit der Gewerkschaft SPV einen neuen GAV ausgearbeitet, welcher am 1.1.2024 in Kraft trat.
Die arbeitsrechtliche Beratung, welche die SPKF-Geschäftsstelle ihren Mitgliedern als Dienstleistung anbietet, wurde auch im Berichtsjahr rege in Anspruch genommen. Mancherorts konnten hiermit den Betrieben kostspielige und zeitaufwendige Auseinandersetzungen vor Gerichten erspart werden.
Bei der Ausbildung der Berufsleute arbeitet der SPKF eng mit der Papiermacherschule Gernsbach (D) zusammen, wobei ein Mitglied des SPKF im Vorstand des Förderverein Papierzentrum Gernsbach (FÖP) mitwirkt. Im Jahr 2023 haben vier Lernende aus der Schweiz die dreijährige Lehre zum Papiertechnologen bzw. zur Papiertechnologin in Gernsbach besucht wovon drei Personen die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Zudem haben zwei Personen im Ausbildungszentrum Steyrermühl eine Ausbildung gemacht. Eine Person hat erfolgreich als Werkmeister / Industriemeister abgeschlossen und ein weiterer Schüler hat den Lehrabschluss als Papiertechnologe erfolgreich bestanden.
Den gesamten Jahresbericht 2023 mit weiteren Berichten über den Verband sowie Statistiken und Informationen über die Energie- und Umweltpolitik finden Sie nachfolgend:
Klein Report – Papier-Krise: «Zeitungsverlage bauen ihre Papierlager ab»
Einen interessanten Artikel finden Sie im Klein Report über die Schweizer Papierindustrie. Der Jahresbericht des SPKF diente als Grundlage. Durch weitere Recherchearbeiten und Interviews mit der Geschäftsstelle und Perlen Papier AG entstand ein fundierter Artikel. Hier können Sie den gesamten Artikel lesen: